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Der scheidende Tag endet flüssig in müdem Purpur. Niemand wird mir sagen, wer ich bin, noch wissen, wer ich war. Ich stieg von dem unbekannten Berg hinab ins Tal, das ich nicht kennenlernen würde, und meine Schritte waren im langsamen Abend auf den Lichtungen des Waldes hinterlassene Spuren. Alle, die ich liebte, vergaßen mich im Schatten. Niemand wusste vom letzten Schiff. Auf dem Postamt wusste man nichts von dem Brief, den niemand schreiben sollte.

Alles war somit falsch. Es wurden keine Geschichten erzählt, die andere erzählt haben konnten, und man wusste nichts Sicheres von demjenigen, der einst in der Hoffnung auf eine falsche Einschiffung abgereist war, ein Sohn des künftigen Nebels und der kommenden Unschlüssigkeit. Ich bin ein Name unter jenen, die zögern, und dieser Name ist ein Schatten wie alles.

 

***

 

Fluido, o abandono do dia finda entre púrpuras exaustas. Ninguém me dirá quem sou, nem saberá quem fui. Desci da montanha ignorada ao vale que ignoraria, e meus passos foram, na tarde lenta, vestígios deixados nas clareiras da floresta. Todos quantos amei me esqueceram na sombra. Ninguém soube do último barco. No correio não havia notícia da carta que ninguém haveria de escrever.

Tudo, porém, era falso. Não contaram histórias que outros houvessem contado, nem se sabe ao certo do que partiu outrora, na esperança do embarque falso, filho da bruma futura e da indecisão por vir. Tenho nome entre os que tardam, e esse nome é sombra como tudo.

 

Fernando Pessoa

 

 

Aus: Livro do Desassossego (Das Buch der Unruhe). Editora Brasiliense, Sao Paulo 1989, S. 177-178.

Übersetzung des Textauszugs: Leonhard Frank Duch.