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PROJEKT SPERLING  Nr. 49 - 10. Januar 2008: UNTERWEGS

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En el sendero
Huellas de algún extraño
Tal vez yo mismo

 

 

Auf dem Pfad
Die Spuren eines Fremden
Vielleicht ich selbst

 

 

Al Bert

 

 

 

 

 

 

 

 

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[ Zitat Kurt Sohns: Es gibt sicher mehr Nebenwege … ]

 

 

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Anmerkungen

 

Al Bert, so sein Pseudonym, lebt und schreibt in Barcelona. Das spanische Original ist im Rhythmus 5-8-5 geschrieben, der im Deutschen nicht nachgebildet werden kann, ohne Inhalt und Aussage weitgehend zu zerstören. Die Poesie des Haiku ist prägnant, aber auch zerbrechlich. Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass das „westliche“ Haiku, sein zumeist ungebundenes Silbenformat und der teilweise Verzicht auf das Jahreszeitenwort (kigo), auch im Westen entstanden sei. Unter dem Einfluss des bedeutenden japanischen Haikupoeten Kawahigashi Hekigodô (1873 – 1937) gewann die Ästhetik der Neuen Tendenz (shinkeikô), die auch subjektive sprachliche Bilder zuließ und schließlich die klassische Form des 5-7-5 ganz ablehnte, nach 1904 große Bedeutung und erfasste vorübergehend nahezu die gesamte japanische Haikudichtung. Hekigodôs Arbeit wurde von Persönlichkeiten wie Ogiwara Seisensui (1884 – 1976) und Santôka Taneda (1882 – 1940) weitergeführt, besonders in Ogiwara Seisensuis Haikuzeitschrift Sôun (Schichtwolken). Heute werden sowohl die traditionelle Form als auch das Haiku im freien oder ungebundenen Stil (jiyûritsu haiku) weltweit praktiziert. Mein Eindruck ist, dass beide für alle Zeit nebeneinander bestehen werden. Erstveröffentlichung in der spanischen Internetzeitschrift El Rincón del Haiku (Sevilla), 2. Halbjahr 2003. Ausgewählt und übertragen von Luis Corrales Vasco und Hubertus Thum.

 

Kurt Sohns (1907 – 1990) schlug nach einer Schlosserlehre die Künstlerlaufbahn ein.1932 wurde er Dozent für Farbenlehre an der Werkkunstschule in Hannover. Seit 1945 arbeitete er dort als freier Maler; 1948 übernahm er einen Lehrauftrag und wirkte bis zu seiner Emeritierung an der Technischen Hochschule. Außerhalb Niedersachsens blieb er als Maler nahezu unbekannt, da er die Stille und Zurückgezogenheit des einfachen Lebens bevorzugte. Dem wachsenden Interesse des Kunsthandels entzog er sich schließlich vollständig. Eine kürzlich veranstaltete Ausstellung von vierzig Gemälden aus dem Nachlass in seiner Heimatstadt Barsinghausen zeigte die ganze Vielfalt seines bedeutenden und subtilen Schaffens auf dem Gebiet der jungen Malerei. Zitiert nach Jörg-Michael Dehio: Kurt Sohns. Werkverzeichnis. Die Gemälde in Öl und Acryl sowie die Fenster nach seinen Entwürfen. Hannover 1992, S. 38.

 

 

 

 

PROJEKT SPERLING  Nr. 49 - 10. Januar 2008: UNTERWEGS

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